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Die Ferienregion Bad Hindelang: Mit intelligentem Tourismus auf Erfolgskurs

Wir haben praktisch die ganze Schweiz in unserer kleinen Gemeinde“, behauptet Adalbert Martin, Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Hindelang und spielt damit auf die vielen Reize an, mit welchen der Ferienort in den Allgäuer Alpen lockt. „Wir haben eine allergenarme Luft, wie das Schweizer Davos und Berge, wie in Zermatt.“ Zugegeben, mit dem legendären Matterhorn kann sich der mächtige, fast 2.600 Meter hohe Hochvogel vor den Toren Bad Hindelangs nicht messen. Die Einzigartigkeit der Flora und Fauna der hochalpinen Landschaft rund um das Alpendorf aber ist kaum zu übertreffen. 80 Prozent der rund 140 Quadratkilometer Gemeindefläche stehen unter Landschafts- und Naturschutz, 70 Pflanzen, die auf der Roten Liste stehen, wachsen hier, und daneben noch 40 Orchideenarten. Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA und der World Wide Fund for Nature (WWF) haben den Bergen rund um Bad Hindelang deshalb das Prädikat „Edelstein der Alpen“ verliehen, mit dem sich europaweit nur 23 alpine Regionen schmücken dürfen.

Die einzigartige Biodiversität hat nicht allein mit den vielen geologischen Gesteinsformationen und Bodenarten zu tun, die in diesem Landstrich zu finden sind. Vor allem ist sie dem ökologischen Leitbild zu verdanken, dem sich die Landwirte und die Touristiker hier gleichermaßen verschrieben haben. Seit zwei Jahrzehnten bewirtschaften die Hindelanger Bergbauern ihre Buckelwiesen nach ökologischen Prinzipien, verzichten unter anderem auf den Einsatz von Stickstoffdüngern und Gentechnik. Die Ergebnisse kann man heute auf jedem Quadratmeter der Steilhänge rund um das Bergdorf sehen und riechen. „In den Bergen rund um Hindelang blühen die schönsten Blumenwiesen Deutschlands“, schrieb die Zeitschrift „natur“.

Für Wanderer, die in Sachen Botanik nicht so bewandert sind, hat man ein weltweit wohl einzigartiges „Blütentelefon“ eingerichtet, das ihnen verrät, welche Blume man gerade sieht. Mit seinem Naturkapital hat sich der alpine Ferienort auf dem internationalen Tourismusmarkt schon früh ganz klar positioniert. „Sanfter Tourismus“ hieß es vor 20 Jahren, als man mit dem „Ökomodell Hindelang“ dutzende nationale und internationale Preise einheimste. Heute spricht Kurdirektor Maximilian Hillmeier von „Intelligentem Tourismus“. Denn trotz ihres klaren Bekenntnisses zu Umwelt- und Naturschutz wollten die Bad Hindelanger nicht auf eine weitere zeitgemäße Erschließung ihrer Skiberge und den Einsatz von technischen erzeugtem Schnee verzichten, vor allem seit der Deutsche Skiverband auf den Pisten des „Iseler“ in Oberjoch den Ski-Renn-Nachwuchs trainiert.

Ein weiterer Trumpf des Heilbades ist sein Klima. Hindelangs Berge stehen in einem Reinluftgebiet der Güteklasse 1 mit nahezu „null Feinstaub“, die Luft ist extrem pollen- und schimmelpilzsporenarm und absolut hausstaubmilbenfrei: Allergiker können hier in den schönsten Wochen des Jahres in einer herrlichen Landschaft unbeschwert tief durchatmen.

Mit rund einer Million Übernachtungen in 6.800 Gästebetten gehört Bad Hindelang zu den Spitzenreitern der Allgäuer Tourismusorte. Was der 5.000-Seelen-Gemeinde, die zu 80 Prozent vom Tourismus lebt, aber vor allem treue Feriengäste bringt, ist seine Ursprünglichkeit. Mit seinen sechs durchaus unterschiedlichen Ortsteilen Hindelang, Bad Oberdorf, Oberjoch, Unterjoch, Hinterstein und Vorderhindelang ist Bad Hindelang ein verträumtes Stück Allgäu mit äußerst traditionsbewussten Einwohnern. Hier treibt man morgens noch die Kühe durch die Dorfstraßen und trägt das Dirndl nicht für die Touristen. Hier spricht man in jedem der Ortsteile einen eigenen Dialekt. Statt Discos und Nightclubs gibt es noch geschindelte Bauernhöfe, Kuhglocken und Alphirten. Und eine Gebirgslandschaft, die geprägt ist von Bergen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Schroffe Felsdome, liebliche Blumenberge und extrem steile Grasflanken, für die das Allgäu so berühmt ist.

Fotos: © Bad Hindelang Tourismus

www.badhindelang.de

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Schloss Neuschwanstein © Allgäu GmbH, Thorsten Brönner

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