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Juist unplugged: Ein Besuch auf Deutschlands Entschleuningsinsel Nummer eins

Titelbild: Luftaufnahme Kalfamer, Juist

Auf dem Ableger in Norddeich-Mole herrscht Aufbruchstimmung: gleich legt die Frisia mit Kurs nach Juist ab. Und weil es das einzige Schiff ist, das Juist heute mit dem Festland verbindet, müssen sich die Juist-Reisenden ein bisschen beeilen. Das ist dann auch das letzte Mal, das sich jemand auf Juist beeilen müsste.

Nicht umsonst gilt die autofreie Nordseeinsel Juist als die Entschleunigungsinsel Nummer eins in Deutschland. Wer Ruhe und Abstand vom Alltag braucht und dafür nicht weit reisen mag, kommt nach Juist. Weil die Fähre zuweilen tatsächlich nur einmal pro Tag verkehrt, gibt es so gut wie keinen Tagestourismus auf Juist. Das trägt zu dem Gefühl der Abgeschiedenheit bei, das sich auf dem „Töwerland“ unweigerlich einstellt. Zeit wird relativ, die erste Ladung Stress fällt schon auf der Fähre ab, der Rest folgt bei Ankunft. Dort erwarten Bollerwagen, Pferdekutschen und Fahrräder die Gäste. Taxi? Gibt es. Als Kutsche.


Die einzigen vernehmbaren Geräusche hier sind das Getrappel der Pferde, die Schreie der Möwen, Fahrradklingeln und das Geplapper der ankommenden und wartenden Gäste. Früher wurden die Neuankömmlinge mit dem Ruf „Ohhhhh wie blaaaass!“ begrüßt. Diese Tradition hat sich nicht gehalten, dafür aber das Abholen am Hafen.


„Töwerland“ ist Plattdeutsch und bedeutet „Zauberland“. Dem Juister Zauber zu verfallen, geht schneller, als man denkt. Spätestens, wenn sich der 17 Kilometer lange Sandstrand auf der Seeseite vor einem erstreckt, ist es um einen geschehen. Bunte Strandkörbe schmücken den weiten Strand und in der Ferne funkelt das Meer. Im Frühjahr und Sommer wird er zur großen Spielwiese für die vielen Gesundheits- und Fitnessangebote, für den Kinderzirkus, Volleyballturniere und natürlich zum Baden, Spielen und Entspannen.
Nebenbei bietet Juist allein durch die Form der Insel optimale Bedingungen, um Thalasso zu praktizieren: jeder Spaziergang wird auf der gerade einmal 500 Meter breiten Insel zu einer Mini-Thalassotherapie. Juist ist Thalasso zertifiziert und die Wellnessoase „TöwerVital“ sowie viele Hotels bieten spezielle Thalasso-Therapien an.
Obwohl Juist in den Sommermonaten tausende Urlauber anzieht, hat sich das Zauberland seine Magie der Einsamkeit bewahrt. Immer findet man auf Juist eine Stelle, an der man allein ist. Allein mit den Dünen, dem Meer und dem Wind. Natur und vor allem der Schutz der Natur ist auf Juist ein großes Thema. Schon seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die Klimainsel dafür, nachhaltig zu wirtschaften und zu leben. Bis zum Jahr 2030 will sie klimaneutral werden und liegt damit voll im Trend.
Wer mehr über das Leben auf einer autofreien Insel erfahren möchte, kann zum Beispiel an der Fahrradtour „Juist unplugged“ teilnehmen. Sie gewährt den Blick hinter die Kulissen von Juist. Der Otto-Leege-Pfad führt durch die Dünen in Richtung Osten und informiert über Geschichte und Natur. Im Sommer findet seit Jahren die Kinderuni „Nachhaltig leben“ mit internationalen Experten statt, und wenn es eben geht, kochen die Restaurants und Hotelbetriebe ganz im Sinne von „Slow Food“ mit regionalen Produkten.
Zurück in „Deutschland“, wie die Juister das Festland nennen, geht es dann nicht mehr ganz so „slow“ zu. Das bedarf einer kurzen wieder Eingewöhnungszeit. Doch das Gute ist: Juist bleibt. Wiederkommen jederzeit möglich. Oder bleiben.

Fotos: © juist.de

www.juist.de

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