Nahe der Ostsee versprüht diese alte Residenzstadt ein ganz besonderes Flair und eine Ursprünglichkeit, wonach Reisende sich sehnen, wenn sie sich auf den Weg zu einem neuen Ziel machen. Sie suchen nach diesem gewissen Etwas, dem idealen Mix aus Kultur, Architektur und Natur. Wollen Neues sehen, erleben. Staunen und genießen. Wer danach sucht, ist hier richtig: Güstrow. Die 800 Jahre alte Residenzstadt steht seinen großen Schwestern Rostock, Schwerin und Wismar in nichts nach. Im Gegenteil – überzeugt das „Paris des Nordens“ doch mit einer einmalig mittelalterlichen Stadtstruktur, der Nähe zu sagenhaften Seenlandschaften und einem riesigen Freizeitangebot für die ganze Familie. Und dann hat die siebtgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr auch noch einen besonders prall gefüllten Veranstaltungskalender: Güstrow feiert 150 Jahre Ernst Barlach und alle feiern mit.
Güstrow hat was. Und davon ganz viel…
Güstrow hat Charme
Romantische Cafés, versteckte Innenhöfe und die stillen Zeitzeugen einer 800-jährigen wechselvollen Geschichte – wer in der Altstadt Güstrows unterwegs ist, wird seine Kamera nur selten aus der Hand legen. Beeindruckend präsentieren sich die Häusergiebel aus Renaissance und Backsteingotik, der Schwebende im Dom und nicht zuletzt das 500 Jahre alte Rathaus mit seiner klassizistischen Fassade. Ganz oben jedoch, auf der jeder „Güstrow-Bucket List“ steht die Besichtigung des Schlosses, ein majestätisches Anwesen und gleichzeitig eines der landesweit bedeutendsten Bauwerke der Renaissance. Derzeit werden einige Bereiche des Prestigeobjekts sorgsam saniert, viele Abschnitte, darunter die große Hofstube sowie weitere Teile im Erdgeschoss, sind aber weiterhin geöffnet und auch Kammerkonzerte sowie Ausstellungen finden weiterhin statt. Ein besonderes Highlight: das weiße Dinner im Laubengang des Schlossgartens am 27. Juni. Ganz nach dem französischen Vorbild „Dîner en blanc“ werden zahlreiche Gäste in weißer Kleidung erwartet, um dann an der edel gedeckten Tafel gemeinsam zu dinieren, mit Blick auf das Schloss und die Lavendelblüte. Und das ist längst nicht alles, was Besucher dieses Jahr erleben.
Güstrow hat Barlach
In diesem Jahr dreht sich alles um den renommiertesten Bildhauer des 20. Jahrhunderts: Ernst Barlach. Postum hatte die Stadt ihm den Titel des Ehrenbürgers verliehen, jetzt feiert man seinen 150. Geburtstag in der ganzen Region in Form eines Jubiläumsprogramms mit zahlreichen Veranstaltungen, darunter wechselnde Ausstellungen in der Ernst Barlach Stiftung, Workshops, Führungen und Lesungen.
Güstrow hat ein Herz für Familien
Für Kulturbegeisterte bietet Güstrow das ganze Jahr über jede Menge Highlights. Für Draußenmenschen im Übrigen auch. Von der kurzen Radtour in und um Güstrow bis zu den Radfernrouten Berlin-Kopenhagen und Hamburg–Rügen – hier findet jedes Biker-Niveau die passende Tour. Auch Wanderer haben jede Menge Möglichkeiten die Stiefel zu schnüren, besonders beliebt ist der Barlachweg entlang des Inselsees zum Utkiek. Für Familien hat die Region außerdem ein Meer an Ausflugszielen: das Freizeitbad Oase, das Krippen- oder das Zirkusmuseum und nicht zuletzt der sagenhafte Wildpark. Den Wölfen beim Jagen oder den Bären beim Plantschen zusehen, Ponys streicheln und auf dem Spielplatz toben – das ist der Ort für Abenteurer.
Fotos: Daniel Stohl und Andreas Durst
Text: Mirja Helms