Mehr als 5 Millionen Menschen besuchten seit der Gründung am 31. Dezember 1997 den in die Weltnaturerbeliste der UNESCO aufgenommenen Nationalpark Hainich. Als dritte Naturfläche in Deutschland schaffte es ein Verbund von fünf deutschen Buchenwäldern, zu denen der Nationalpark Hainich zählt, zum Naturerbe der Menschheit ernannt zu werden. Aus der Fläche zweier ehemaliger Übungsplätze mit forstlich kaum genutzten Flächen ist der 5000 Hektar große Park entstanden.
Rundwanderwege durch den Nationalpark
Das Besondere des Nationalparks zeigt sich allen Besuchern schon nach wenigen Schritten. Hier stehen die Bäume nicht in Reih und Glied, sondern hier ist der Wald noch sich selbst überlassen. Bäume aller Größen, bunt gemischt, liegendes und stehendes Totholz, besetzt mit Moosen, Flechten und Pilzen bestimmen die Landschaft. Natürlich versammeln sich hier auch besondere Tierarten, wie zum Beispiel die Wildkatze und verschiedene Fledermausarten, aber auch Rehe, Dachse, Wildschweine, Grasfrösche und noch viele mehr. Der Nationalpark Hainich zählt zu den größten zusammenhängenden Laubwaldgebieten Mitteleuropas. Hier erwartet die Besucher der „Urwald mitten in Deutschland“. Schließlich ist ein Großteil der Flächen des im Westen von Thüringen liegenden Nationalparks seit mehreren Jahrzehnten kaum oder gar nicht genutzt worden. Heute durchziehen unter anderem 19 Rundwanderwege und barrierefreie Erlebnispfade den Park. Ob bei einer Tierspurenwanderung als Urwald-Detektiv, bei einer Märchenwanderung auf dem Feensteig, bei einer Nachtwanderung oder auch einer thematischen Exkursion über Pilze, Vögel, Bäume, Frühblüher und Sukzession, jeder kann aus insgesamt 123 größtenteils kostenlos angebotenen Veranstaltungen auswählen und mitmachen.
Wildkatzendorf in Hütscheroda
Im Wildkatzendorf in der Nationalparkgemeinde Hütscheroda findet der „Star des Thüringer Urwaldes“ ein Zuhause und ist vor allem auch für Besucher zu sehen: die Wildkatze. Vier Wildkatzen, die aus Züchtungen stammen, sind im Wildkatzen- Gehege zu Hause. In einem angegliederten Ausstellungsgebäude gibt es zudem noch Informationen über Wildkatzen und ihre Gewohnheiten. Entlang des angrenzenden Wildkatzenpfades können Wanderfreunde auf 7 Kilometern die Wildkatzenlebensräume des Nationalparks Hainich erkunden. Höhepunkt auf dem Weg ist die Beobachtungsplattform Hainich- Blick. Von hier bietet sich ein atemberaubendes Panorama bis hin zum Thüringer Wald.
Baumkronenpfad ist die Attraktion im Nationalpark: Dem Wald aufs Dach steigen und ihn aus 40 Metern Höhe bestaunen
Zum absoluten Besuchermagneten hat sich der Baumkronenpfad entwickelt. Er ist Europas höchste Anlage dieser Art. Dem Urwald aufs Dach steigen – der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich macht es möglich. Er gewährt den Besuchern auf einer Länge von 530 m einen tiefen Einblick in das „Ökosystem Baumkronen“ und schon mehr als 2 Mio. Gäste wollten seit der Eröffnung wissen: Wie sieht der Wald im Nationalpark Hainich von oben aus? Der Pfad führt in Schwindel erregender Höhe in weitem Bogen durch die Baumkronen und ermöglicht den direkten Einblick in die Welt der Insekten und anderer Baumwipfelbewohner. Auf dem Dach des Baumhauses in 40 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, die mit einem weiten Blick über das Thüringer Becken belohnt.