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Auf Entdeckungstour in Hessens schönster Barockstadt

Dahliengarten, Foto: © Christian Tech – Tourismus Fulda

In Fulda ist der Glanz des Barock lebendig. Prächtige Bau- und Kunstdenkmäler bedeutender Architekten künden im Barockviertel der einstigen Residenzstadt vom Ruhm und von der Pracht der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe, die im 18. Jahrhundert weltliche und geistliche Macht vereinten. Das Erkunden der historischen Sehenswürdigkeiten aus jener glanzvollen Epoche wird für Gruppen und Einzelreisende in Hessens schönster Barockstadt zu einem Erlebnis. Das bekannteste Wahrzeichen Fuldas ist der Dom St. Salvator. Johann Dientzenhofer erbaute das Gotteshaus im Stil des italienischen Barock. Seit der Erhebung der Fürstabtei zum Fürstbistum Fulda 1752 ist der Sakralbau Bischofs- und Kathedralkirche. Wo sich heute der Dom erhebt, standen einst die erste Klosterkirche, die 751 durch Bonifatius geweiht und später zu seiner Grablege wurde, und ihr Nachfolgebau: die Anfang des 9. Jahrhunderts errichtete Ratgarbasilika. Sie war bis in das 11. Jahrhundert der größte Sakralbau nördlich der Alpen. Aus dem frühen Mittelalter stammt die dem Dom benachbarte Michaelskirche. Ihre 822 geweihte Krypta ist nahezu unverändert erhaltengeblieben.

Dom und Michaelskirche, Foto: © Christian Tech – Tourismus Fulda

Der Dientzenhofer-Dom als barockes Gesamtkunstwerk

Als Dientzenhofer zwischen 1704 und 1712 den Barockdom als kreuzförmige dreischiffige Pfeilerbasilika mit kurzem Querhaus und großer Vierungskuppel schuf, integrierte er Teile der Ratgarbasilika in den Neubau – darunter die hohen Türme. Um die Fassade dennoch ausladender erscheinen zu lassen, baute der Architekt seitlich an die eng stehenden Glockentürme Kapellen mit abgesetzten Kuppeldächern und Laternen an. Rechts und links des Doms platzierte er zwei Sandsteinobelisken. An der reich gegliederten Hauptfassade ist auf der Spitze des Dreiecksgiebels Christus als Erlöser der Welt dargestellt. Seitlich des Hauptportals, über dem ein Wappen an Auftraggeber Fürstabt Adalbert von Schleifras erinnert, sind der heilige Bonifatius und der heilige Sturmius, Gründer des Klosters und Schüler des Bonifatius, in Stein verewigt. Der Innenraum des Doms ist weiß gefasst und vereint in der Formensprache des 18. Jahrhunderts Schönheiten aus Malerei, Skulptur und Architektur zu einem sakralen Gesamtkunstwerk. Der Hochaltar inszeniert schmuckreich die Himmelfahrt Mariens. Darüber ist die Dreifaltigkeit dargestellt. Altäre und Grabdenkmäler geben Anlass zur Andacht – besonders das Grab des heiligen Bonifatius in der West-Krypta, das jährlich im Juni zum Ziel von Pilgern auf der Bonifatiuswallfahrt wird.

Stadtschloss, Foto: © Christian Tech – Tourismus Fulda

Höfische Pracht im Stadtschloss mit seinen historischen Räumen

Das äußere Erscheinungsbild des barocken Stadtschlosses trägt ebenfalls die Handschrift von Johann Dientzenhofer. An der Stelle des heutigen Schlosses stand ursprünglich die um 1300 errichtete mittelalterliche Abtsburg. Im 17.Jahrhundert wurde diese erweitert zu einer vierflügeligen Renaissanceanlage. Dientzenhofer schließlich gestaltete im Auftrag von Fürstabt Schleifras das Schloss ab 1706 zur barocken Vierflügelanlage mit zwei Seitenflügeln und Ehrenhof um. Das Stadtschloss dient heute als Sitz der Stadtverwaltung. Einige Gebäudeteile wurden als Historische Räume rekonstruiert. Dazu gehören der Fürstensaal, der auch als Festsaal und für Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Konzerte genutzt wird, seine Nebenräume und eine Wohnung der Fürstäbte. Dort wird die höfische Wohnkultur des 18. Jahrhunderts lebendig. Besonders sehenswert sind das Spiegelkabinett, das mit 420 Spiegeln in verspielten Rocaille-Rahmen, roten Seidentapeten und Gemälden von Hofmaler Johann Andreas Herrlein ausgestattet ist, sowie die exquisite Sammlung von Porzellan aus der einstigen Fuldaer Manufaktur. Beeindruckend sind zudem die spätklassizistischen Prunkräumen des ehemaligen Residenzschlosses aus dem 19. Jahrhundert.

Schlossgarten Orangerie, Foto: © Christian Tech – Tourismus Fulda

Genuss im Grünen: Schlossgarten, Orangerie und Floravase

Der angrenzende Schlossgarten ist eine grüne Oase. Hier spenden alte Bäume Schatten, Bänke laden zum Verweilen ein und geschmackvoll angelegte Rabatten verströmen Blütenduft. Der Schlossgarten wurden ab den 1720er Jahren nach den Plänen von Maximilian von Welsch angelegt. Er schuf auch die Entwürfe zum Bau der Orangerie, die zur Sommerzeit den Rahmen für fürstliche Feste bot. Als Symbol für Exotik und Festesfreuden erstrahlt bis heute als Schmuck auf dem Dach die goldene Ananas. Der Apollosaal mit einem Spiegelgewölbe und dem Deckenfresko des Hofmalers Emanuel Wohlhaupter ist heute Frühstücksraum und Café des Hotels Maritim am Schlossgarten. Auf der geschwungenen Treppe, die von der Orangerieterrasse hinunter in das Parterre des Schlossgartens führt, zieht ein weiteres beliebtes Fulda-Wahrzeichen die Blicke auf sich: Die imposante Floravase, eine 6,8 Meter große Skulptur aus Stein, erinnert dort an die Göttin der Blumen und Blüten und hält in der Hand eine vergoldete Lilie.

Adelspalais und Bürgerhäuser rund um den Bonifatiusplatz

Der Schlossgarten grenzt an die Pauluspromenade, an deren oberem Ende – etwa auf Höhe der Orangerie – sich heute das Paulustor befindet. Einst lag es zwischen Residenzschloss und Wachstation und bildete den Eingang zum weltlichen Bereich. 1771 wurde es Stein für Stein abgetragen und an seine heutige Stelle versetzt. Die Hauptwache gegenüber dem Schloss entstand ab Mitte der 1750er Jahre geht auf das berühmte Frankfurter Vorbild zurück. Das barocke Ensemble ergänzen die einst vorwiegend von Hofbeamten bewohnten Adelspalais – darunter das Palais Buttlar, ab 1737 nach Plänen von Hofarchitekt Andrea Gallasini errichtet und heute Sitz der Tourist Info. Mit dem Palais von der Tann bildet es das Tor zur Friedrichstraße, an deren anderem Ende das Kanzlerpalais und die spätbarocke Stadtpfarrkirche liegen. Unterhalb des Bonifatiusplatzes, auf dem ein Denkmal an den bedeutenden Missionar erinnert, dem Fulda seine Gründung verdankt, blickt man auf Fuldaer Bürgerhäuser. Einst in Fachwerkbauweise errichtet, wurden sie im 18. Jahrhundert mit einheitlichem Stuck und barocken Tür- und Fensterrahmungen versehen. Hintergrund dessen war, dass auch das Bürgertum sich architektonisch dem Stil der Zeit anpassen wollte. Weitere Beispiele für die Barockisierung bestehender Bausubstanz aus früheren Jahrhunderten finden sich auch in der Rittergasse, wo zudem ein in Buntsandstein gemauertes Gebäude sofort ins Auge fällt: das Dientzenhofer-Haus. Architekt Johann Dientzenhofer hatte es sich während seiner Zeit als Fuldaer Stiftsbaumeister erbaut und lebte dort mit seiner Familie. Wer genau hinsieht, der wird an der Fassade den gleichen Sandstein entdecken, der auch beim Bau des Fuldaer Barockdoms verwendet wurde. Warum das so ist? Diese und viele andere interessante Geschichten – vom Mittelalter bis zur Moderne – erfahren Fulda-Besucher auf den Stadtführungen, die täglich an der Tourist Info starten oder für Gruppen zu bestimmten Themenschwerpunkten buchbar sind. Einzelbesucher können sich außerdem mit einem Audioguide auf Entdeckungstour durch Stadt und Schloss begeben. Dieser ist in der Tourist Info und an der Schlosskasse erhältlich.

www.tourismus-fulda.de

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