Hoch im Nordwesten Deutschlands, die raue ostfriesische Küste und Holland sind nah. Hier liegt das Ammerland. Wie ein großartiges Gemälde eines alten Meisters wirkt diese in ihrer unaufdringlichen Vielfalt doch harmonisch komponierte Landschaft. Der herbe Westen, geprägt vom nassen Element, eröffnet die entspannende Weite Ostfrieslands. Der Osten eher anmutig: die stille Schönheit der Geest ist hier noch in unverfälschter Ursprünglichkeit erhalten. Im Herzen dieser Urlaubsregion liegt eine blauschimmernde Perle: das Zwischenahner Meer – eines der attraktivsten Segel- und Surfreviere Norddeutschlands.
Das Ammerland: diese großartige Parklandschaft ist untrennbar mit den farbenfrohen Rhododendren verbunden. Seit über 200 Jahren werden hier diese großblumigen Pflanzen mit großem Können kultiviert. Mittlerweile besitzen die alpinen „Rosenbäume“ im Ammerland eine zweite Heimat. Zur Hauptblütezeit im Frühsommer verzaubern sie zahlreiche Parks und liebevoll gestaltete Gartenanlagen in eine Symphonie berauschender Farben. Der Besuch der weltberühmten Rhododendron-Waldparks ist ein „Muss“ in dieser Jahreszeit.
Ein entspannender Urlaub mit dem Drahtesel in dieser großen Parklandschaft gehört sicherlich zu den schönsten Methoden, Land und Leute kennenzulernen. Und selbst bei geringer Ausdauer oder Übung: die brettebene Gegend bietet ideale Voraussetzungen für das Strampeln. Zumal das gemäßigte Reizklima der nahen Waterkant den Körper mit jeder Pedalumdrehung im wahrsten Sinne aufatmen lässt. Die 170 km lange Ammerlandroute führt auf verträumten, buckligen Klinkerstraßen entlang reetgedeckter Bauernkaten und gepflegter Gärten. Sonnenstrahlen verfangen sich in lichten Eichenkronen, Wallhecken schützen vor dem Wind.
Und wenn abends die Fahrräder verschnaufen, sollte man den Tag in einem urigen Dorfkrug ausklingen lassen. Womit wir beim leiblichen Wohl wären. Die deftige Küche: sie lockt mit kulinarischen Genüssen wie Smoortaal, wobei der Fisch mit den Fingern „entkleidet“ werden muss. Oder der berühmte Ammerländer Räucherschinken, von dem eine alte Heimatchronik berichtet: „Das Ammerländer Edelschwein ist um und um eine wahre Wonne; die höchste kulinarische Köstlichkeit an ihm bieten seine beiden Hinterbacken im geräucherten Zustand dar, die, umwoben vom Duft würzigen Dielenrauches, als Ammerländer Schinken Weltruf erlangt haben …“.
