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Frische Seeluft schnuppern in der Stadt am Meer – Stralsund

Stralsund Siluhette, Foto: Christian Thiele

“Meerstadt ist Stralsund, vom Meer erzeugt, dem Meere ähnlich, auf das Meer ist sie bezogen in ihrer Erscheinung und in ihrer Geschichte.“ So beschreibt die deutsche Dichterin, Philosophin und Historikerin Ricarda Huch die mittelalterliche Stadt am Meer. Stralsund- die im Stadtnamen enthaltene Silbe Stral stammt aus dem Slawischen und bedeutet soviel wie Pfeil- oder Speerspitze und -sund steht im Germanischen für eine trennende Enge, in diesem Fall ist der Meeresarm der Ostsee, der Strelasund gemeint. Wie eine Speerspitze ragt auch die Altstadtinsel Stralsunds in den Sund, an deren Ende der Hafen liegt.

Ansicht vom Hafen: das Ozeanium, ©Tourismuszentrale der Hansestadt Stralsund

Von hier aus starteten zur Zeit der Hanse bereits im 13. und 14. Jahrhundert die „dickbäuchigen“ und weithin bekannten Koggen der Stadt. Mit Hering, Bier, Weinen, Tuchen, Pelzen und Erzen beladen, steuerte die sundische Flotte von hier aus Russland, Skandinavien, Frankreich, England und die Niederlande an. Bis zu 300 Schiffe waren gleichzeitig unter Stralsunder Flagge unterwegs und exportierten neben exotischen Waren auch die landwirtschaftlichen Produkte Rügens und der Umgebung in das europäische Ausland. Während der Sund zur damaligen Zeit vorwiegend für Handelsfahrten genutzt wurde, tummeln sich dort heute viele Passagierschiffe und Fähren.

Daenholm mit Blick auf die Rügenbrücke, ©Tourismuszentrale der Hansestadt Stralsund

Zahlreiche Hafenrundfahrten, wie um den Dänholm, nach Hiddensee und zu Deutschlands größter Insel, Rügen, versprechen einen Ausblick auf das Panorama der Hansestadt und die neue majestätische Rügenbrücke, die sich mit einer Gesamtlänge von 4.097 Metern in einem eleganten Bogen als Verbindung vom Festland zur Insel Rügen schlängelt. Die einmalige Küstenlage am Strelasund mit der Nähe zur Ostsee und der Insel Rügen macht die Hansestadt Stralsund zu einem Anziehungspunkt für viele Touristen. Ein Spaziergang entlang der Sundpromenade bietet den schönsten Blick aufs Meer und auf vorrüberschippernde Kutter, die mit ihren weißen Segeln den Horizont bedecken. Meterhohe Maste anlegender Segelschiffe türmen sich vor den alten, noch gut erhaltenen Speichern, die früher als Getreidelagerhäuser genutzt wurden und prägen das Bild der Stralsunder Hafeninsel. Während der Saison liegen im Hafen viele Flusskreuzschiffe, Traditionssegler und kleine Anglerkähne vor Anker.

Gorch Fock als Museumsschiff in Stralsund Foto: Loggediteur (CC BY-SA 3.0 DE)

Viele Urlauber und auch Einheimische tummeln sich in den Cafes und Restaurants entlang der Hafenkulisse. Im Stralsunder Hafen liegt auch die Gorchfock I., ein mächtiger Dreimastsegler, vor Anker und kann dort von Besuchern besichtigt werden. Bis Ende April 1945 war das Schiff beim 1. Schiff sstammregiment als KadettenSchulschiff in Stralsund zu Hause und überstand alle Bombenangriffe unbeschadet, bis es 1945 von einem Sprengkommando vor der Hansestadt versenkt wurde. Knapp zwei ein halb Jahre rostete das Wrack südlich von der Halbinsel Drigge auf dem Meeresboden vor sich hin, bis es geborgen und 1951 unter sowjetischer Flagge erneut in den Dienst gestellt wurde. Seit dem 25. September 2003 ist die Gorch Fock I. wieder in ihrem alten Heimathafen Stralsund zu Hause.

Bismarck-Hering (Pixabay)

Räucherschiffe beladen mit fangfrischem, deftig geräuchertem Fisch liegen am Kai, um direkt vom Boot aus ihre Meeresschätze anzubieten. Ob saftige Fischbrötchen oder Backfisch, geräuchert, gebraten oder eingelegt: für Fischliebhaber bietet sich ein vielfältiges Angebot an maritimen Köstlichkeiten. Eine kulinarische und zugleich regionale Besonderheit ist und bleibt der Bismarckhering, dessen Namensvetter der Reichskanzler Otto von Bismarck ist. Erfunden wurde der in einer sauren Marinade aus Zwiebeln, Essig, Speiseöl und Senfkörnern eingelegte Hering von dem Stralsunder Kaufmann und Braumeister Johann Wiechmann, der den Fisch in Holzfässchen verpackt als Huldigung an Bismarck diesem zu dessen Geburtstag übersandte. Der Reichskanzler bedankte sich für die Sendung in einem persönlichen Schreiben an den Kaufmann, worauf hin dieser zur Reichsgründung im Jahre 1871 erneut Heringe schickte. Anbei fügte er diesmal ein Schreiben, in dem er um die Namengebung bat. Otto von Bismarck gestattete den BISMARCK-HERING, der noch heute auch weit über die Ostseeregion hinaus serviert wir.

Fotos: Tourismuszentrale der Hansestadt Stralsund
www.stralsundtourismus.de

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