Mehr als 1.000 Quadratkilometer Wald mit über 40 Seen, außerdem Schlösser und Burgen, Parkanlagen und eine Vielzahl kleiner Museen – mit Recht gilt der Naturpark Rheinland westlich von Köln und Bonn als das attraktivste Naherholungsgebiet im ganzen Rheinland. Das Motto lautet „Vielfalt“: Flora und Fauna sind hier ebenso abwechslungsreich wie die Freizeitangebote.
Schloss TürnichOb Wanderer, Radler, Schwimmer oder kulturbegeisterter Spaziergänger – hier kommt jeder auf seine Kosten, der gute Luft und eine intakte Natur sucht. Wälder machen mehr als ein Viertel des Naturparks aus, zu denen die landwirtschaftlich genutzten Gebiete und kleinen idyllischen Dörfer einen reizvollen Kontrast bieten.
Gemüsegarten und Jagdrevier
Die Nutzung durch den Menschen hat in dem zwischen Rhein und Eifel gelegenen Gebiet eine lange Tradition. Römische Überreste erzählen von Bauernhöfen, die sich hier in der Antike befanden. Kaiser und Adlige wussten die Wälder bereits vor über 1.000 Jahren als Jagdrevier zu schätzen, Erzbischöfe und Kurfürsten folgten ihnen in späteren Jahrhunderten. Die fruchtbare Rheinebene, die sich westlich des Rheins bis zum Rücken des Ville-Höhenzuges erstreckt, gilt seit der Römerzeit als „Gemüsegarten Kölns“, beziehen die Städter doch von hier nicht nur unterschiedliches Gemüse, sondern auch Obst, Getreide und Blumen. Heute werden die Produkte der Rheinebene übrigens weltweit vermarktet.
Biotop folgt Braunkohle
Ein großer Einschnitt für das Gebiet war die Entdeckung und Förderung der Braunkohle. Begonnen hatte der Abbau bereits im 18. Jahrhundert, im großen Stil wurde der wertvolleEnergieträger dann im 20. Jahrhundert gefördert. In den Gebieten, in denen die Vorräte erschöpft waren, folgte dem Tagebau die Auffüllung und Rekultivierung. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür ist die Ville-Seen-Platte im mittleren Teil des Höhenzuges – ein zirka 50 Quadratkilometer großes ausgedehntes Waldgebiet mit zahlreichen Seen. Das gesamte Gebiet, einschließlich der Gewässer, entstand in seiner heutigen Form durch Rekultivierung. Tier-und Pflanzenwelt sind so reich, dass viele der kleinen Seen heute unter Naturschutz stehen. Trotzdem kommen auch Wasserfreunde allemal auf ihre Kosten: schwimmen, tauchen, angeln – alles ist möglich.
Wer sich die Landschaft lieber „erradelt“, den lädt rund um die Seenplatte wie im gesamten Naturpark Rheinland ein gut ausgebautes und ausgedehntes Rad-und Wanderwegenetz zu ausgedehnten Touren. Denn nicht umsonst hat der Rhein-Erft-Kreis als erster in Nordrhein-Westfalen das Prädikat „Fahrradfreundlicher Kreis“ erhalten.
Fotos: Rhein-Erft-Tourismus