Die Kurpfalz bildet die Nordwestspitze Baden-Württembergs und ist dabei ursprünglich weder das eine noch das andere: Historisch war sie Teil eines viel größeren Kurfürstentums, das auch die Gebiete links des Rheins in der heutigen Pfalz umfasste. Erst mit der napoleonischen Neuordnung Europas 1806 kam sie zu Baden und das merkt man bis heute am Dialekt: Der klingt weder Badisch noch Schwäbisch, sondern eher wie ein melodiöses Pfälzisch ohne rollendes „R“ – Kurpfälzisch eben. Das Herz der Kurpfalz ist Heidelberg, wo manche es sprichwörtlich auch verloren haben wollen. Auf jeden Fall ist die dortige Schlossruine ein Gedicht, das viele Romantiker in ihre Verse aufgenommen haben. Ein bekanntes Schloss hat auch das kurpfälzische Schwetzingen, doch mindestens ebenso beliebt ist dort der Spargel, der zu den besten in Deutschland gehört. Einen überregionalen Ruf genießt auch das Nationaltheater in der Industriestadt Mannheim, wo der Neckar in den Rhein fließt und der junge Schiller einst sein Drama „Die Räuber“ uraufführte.
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Heidelberg: Romantische Studentenstadt
Malerisch liegt die Altstadt Heidelbergs am Neckar. Touristen aus aller Welt kommen in die 150.000 Einwohner große Studentenstadt im Norden Baden-Württembergs, die Heimat der ältesten Universität in Deutschland ist. Einen besonderen Anziehungspunkt bildet das Heidelberger Schloss, das majestätisch über dem Zentrum thront. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde es zerstört und ist heute die größte Burgruine Badens. Zu Baden gehört Heidelberg übrigens erst seit napoleonischen Zeiten, vorher war es Residenzstadt der einst selbstständigen Kurpfalz. Kurpfälzisch reden die Heidelberger bis heute, ihre Gäste begrüßen sie allerdings gerne auch in englischer oder japanischer Sprache. Die kommen nach Heidelberg, weil es als Inbegriff deutscher Romantik gilt und weil man in der längsten Fußgängerzone Europas auch sehr gut einkaufen kann. Den besten Blick auf Stadt und Burg hat man übrigens vom Philosophenweg auf der anderen Seite des Neckars, vor allem bei der sommerlichen Schlossbeleuchtung und dem Silvesterfeuerwerk ist die Aussicht dort beliebt.
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Mannheim: Quadratisch und musikalisch
Im Nordwesten Baden-Württembergs, wo der Neckar in den Rhein mündet, liegt Mannheim. Nur der Rhein trennt die drittgrößte Stadt des Landes vom benachbarten Ludwigshafen, das bereits in Rheinland-Pfalz liegt. Die eigenartigen Adressen sorgen bei Neulingen in der 300.000-Einwohner-Stadt, die auch Quadratestadt genannt wird, oft für Verwirrung: Keine Namen, sondern Buchstaben und Ziffern tragen die Straßen im Zentrum. Das geht zurück auf das gleichmäßige Straßenraster mit den ebenso gleichmäßigen Baublöcken. Kurfürst Friedrich IV. ließ die Stadt Anfang des 17. Jahrhundert auf diese Weise als barocke Planstadt anlegen. Zur ehemaligen kurpfälzischen Residenzstadt gehört außerdem eines der größten Barockschlösser Europas. Unter Kurfürst Carl Theodor, der Mannheim zum Musenhof machte, blühte das kulturelle Leben im 18. Jahrhundert auf. Insbesondere aus der „Mannheimer Schule“ gingen Spitzenmusiker und weltberühmte Kompositionen hervor. Sie legte den Grundstein zur langen musikalischen Tradition in der Stadt, die bis heute zu den „Söhnen Mannheims“ und anderen Musikern reicht. Auch die Popakademie des Landes Baden-Württemberg ist hier zuhause.
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